Berlin (kf). Am 1. Mai 2014 tritt die neue Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) in Kraft. Damit kommen auf Hausbesitzer und Bauherren einige Veränderungen zu. Vor allem für Neubauten wurden die energetischen Standards erhöht.
Die erste Veränderung betrifft den Energieausweis. "Dieses Instrument wird gestärkt", sagt Achim Fischer, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf . Während er bislang nur die Kennwerte zum Energiebedarf oder –verbrauch enthielt, wird der Energieausweis künftig transparenter. Denn die Häuser werden dann, wie bisher schon die Haushaltsgeräte, in Energieeffizienzklassen zwischen A+ und H eingeteilt. Diese Klassen müssen dann in alle Ausweise eingetragen werden, die ab Mai 2014 neu ausgestellt werden. Sogar Immobilienanzeigen müssen dann Angaben zur Energieeffizienz enthalten. "Das macht Mietern und Kaufinteressenten den Vergleich verschiedener Wohnungen leichter", so Fischer. Hinzu kommt, dass der Energieausweis obligalotisch bei jeder Wohnungsbesichtigung vorgelegt oder ausgehändigt werden muss.
Andere Regelungen der EnEV 2014 gelten erst ab dem nächsten oder übernächsten Jahr. Trotzdem sollten Hausbesitzer sie schon jetzt im Auge haben. So wird ab 2015 der Austausch aller Konstanttemperaturheizkessel Pflicht, die älter als 30 Jahre sind. "30 Jahre sind für einen Heizkessel ein hohes Alter", meint Achim Fischer von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. "Wer noch solch einen Oldie hat, sollte möglichst schon früher über einen Neukauf nachdenken. Denn der armortisiert sich in weniger als zehn Jahren."
Wer heute einen Neubau in Angriff nimmt, muss sich entscheiden, ob er schon die neuen Standards der EnEV 2014 zugrunde legt oder noch etwas preiswerter nach den alten Richtlinien baut. Denn die energetischen Anforderungen an Neubauten verschärfen sich nach der neuen EnEV 2014 ab dem 1. Januar 2016 um durchschnittlich 25 Prozent des zulässigen Jahres-Primärenergiebedarfs und um durchschnittlich 20 Prozent bei der Wärmedämmung der Gebäudehülle. "Wir raten Bauherren, unbedingt jetzt schon nach den neuen Standards zu bauen", sagt Jürgen Friedrichs vom Bauherren-Schutzbund (BSB) in Berlin. Das sei nur unwesentlich teurer, aber eine Investition in die Zukunft.