Berlin (kf). Käufer zahlen oft zu viel für ihre Traumimmobilie. “Der Kaufpreis wird im Wesentlichen bestimmt durch die Standortlage, den baulichen Gebäudezustand, die Grundstücksgröße und -situation und durch die allgemeine Marktlage“, sagt Ludger Weidemüller, Bauherrenberater des Bauherren-Schutzbundes in Berlin. Ein Wertgutachten zum Kaufobjekt sei für die Einschätzung der Angemessenheit des Kaufpreises hilfreich.

„In gefragten Lagen städtischer Ballungsgebiete werden jedoch nicht selten Kaufpreise gefordert und auch gezahlt, die deutlich über dem in Wertgutachten ermittelten Verkehrswert liegen. Hier muss jeder für sich entscheiden, wie weit er da mitgehen will und kann“, so Experte.

 

Bei der Kaufentscheidung sollte auch eine Rolle spielen, ob durch Sanierungsmaßnahmen am Gebäude, Umbauten und Arbeiten auf dem Grundstück in Zukunft zusätzlicher finanzieller Aufwand entsteht. „Bei komplexeren Maßnahmen können die Kosten sehr schnell die Höhe des Kaufpreises erreichen oder gar überschreiten.“ Weidemüller verweist darauf, dass solche Zusatzkosten für notwendige Sanierungsmaßnahmen in der Regel vom Verkäufer nicht benannt werden. Wenn doch, dann nur sehr vage und ohne fachtechnische Bewertungsgrundlage.

 

Besonders sei zu beachten, dass mehr als 10 bis 15 Jahre alte Bestandsimmobilien in der Regel heutige energetische Anforderungen und Standards zur Dämmung der Gebäudehülle nicht oder nur teilweise erfüllen. Daraus resultierende Investitionen sollten Immobilienerwerber also im Blick haben und bei ihrem Finanzierungskonzept berücksichtigen.