Frankfurt am Main (kf). Wasserrohre in Kellerräumen sind oft nur unzureichend oder gar nicht gedämmt. Dabei könnte eine Dämmung viel Energie einsparen, meint Werner Eicke-Hennig, Projektleiter der „Hessischen Energiespar-Aktion“. Viele Hausbesitzer würden aber gar nicht erkennen, dass ihre Wasserrohre ungedämmt sind, so seine Erfahrung. Denn häufig seien die Kupferrohre mit einer hellen Hart-Plastikschicht umhüllt, was von Laien für eine Dämmschicht gehalten werde. Deshalb bleiben die Rohre ungedämmt.

 

Die Wärmeverluste von zentralen Warmwasserverteilleitungen sind beträchtlich. Sie betragen in Altbauten rund 1,5 Liter Heizöl oder 1,5 Kubikmeter Erdgas pro Quadratmeter Wohnfläche pro Jahr. Das sind bei einem 120 Quadratmeter-Haus 180 Kubikmeter Erdgas jährlich. Diese Verluste könnten halbiert werden, wenn die zugänglichen, ungedämmten Leitungsabschnitte gedämmt werden.

 

„In vielen Einfamilien- oder Reihenhäusern sind 10 bis 20 Meter Warmwasserverteilleitungen in Kellerräumen vorhanden. Hier ist eine Dämmung kostengünstig möglich“, so Eicke-Hennig. Im Heizungskeller und den anschließenden Räumen liegen die Rohre meist völlig frei und sind für Dämmarbeiten zugänglich. Die Dämmung wird am besten von einem Heizungsbaubetrieb ausgeführt, kann aber auch in Eigenleistung erbracht werden. Als Materialien kommen Rohrschalen aus Kunststoff oder Mineralwolle in Frage. Sie sind geschlitzt und können mit geringer Kraftanstrengung über die Rohre geschoben werden. Für T-Anschlüsse und die Bögen gibt es Formstücke, die auch hier eine geschlossene Dämmumhüllung ermöglichen. Mit Klebebändern werden die Formstücke miteinander verbunden und damit Ritzen abgedichtet.

 

Was für die Warmwasserverteilung gilt, gilt auch für ungedämmte Heizleitungen, wenn diese zugänglich sind. Der Gesetzgeber schreibt für die Dämmung des Rohrnetzes Mindestdicken vor. In nicht beheizten Räumen sollte die Dämmung demnach so dick wie der innere Rohrdurchmesser sein, mindestens jedoch 2 Zentimeter. Für vermietete Altbauten ist es sogar gesetzlich vorgeschrieben, die Verteilleitungen zu dämmen.