Berlin (kf) Im aktuellen Zinstief ist für das Ersparte nur schwer eine Geldanlage mit angemessener Rendite zu finden. Eine interessante Alternative hat die Zeitschrift Finanztest untersucht: Sparangebote von Wohnungsgenossenschaften. Ergebnis: Die Genossenschaften zahlen oft bessere Zinsen als Banken. Sparen können zwar nur Mitglieder. Doch der Beitritt lohnt sich nicht nur für Wohnungssuchende.

 

48 von über 1800 deutschen Wohnungsgenossenschaften besitzen eine Spareinrichtung. Zehn davon hat Finanztest geprüft. Bei den besten gibt es eine Rendite von 2,5 Prozent für sechs Jahre Laufzeit. Damit können einheimische Banken kaum mithalten, allenfalls einige ausländische Direktbanken.

 

Voraussetzung, um diese Geldanlage nutzen zu können: Der Wohnort muss im Einzugsgebiet der Genossenschaft liegen und Sparer müssen Mitglied sein – aber nicht Mieter. In der Regel lohnt sich die Geldanlage bei der Wohnungsgenossenschaft, obwohl einige eine Aufnahmegebühr verlangen. Zusätzlich muss man „Pflichtanteile“ erwerben, auf die es jedoch meist eine jährliche Dividende gibt.

 

Genossenschaften sind eine gute Adresse für ethisch-ökologisch interessierte Anleger. Denn Sparer müssen nicht befürchten, dass mit ihrem Geld spekuliert wird. Das Geld fließt größtenteils in den Neubau und die Renovierung des Wohnungsbestands. Außerdem achten viele Genossenschaften verstärkt auf Klimaschutz und sind bei ihrem Wohnraumangebot stärker sozial ausgerichtet als in bundesdeutschen Mietshäusern üblich.

 

Wichtig: Wohnungsgenossenschaften sind nicht zu verwechseln mit Mietshäuser-Syndikaten oder privaten Wohnbauunternehmen. Deren Finanzprodukte sind riskant, weil das eingesetzte Kapital komplett verloren gehen kann. Bei Zinsanlagen von Wohnungsgenossenschaften ist das unwahrscheinlich.

 

Der ausführliche Bericht und Test ist in der Februar-Ausgabe 2015 der Zeitschrift Finanztest nachzulesen.